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Partners in Risk Management

36. Experten Forum

Posted on Nov 29, 2018

Donnerstag, 31. Januar 2019

Donnerstag, 31. Januar 2019, Hotel Steigenberger Metropolitan Frankfurt am Main

Im ersten Experten Forum des neuen Jahres möchten wir uns, wie in der Vergangenheit, einem breiten Spektrum an Themen widmen. Dabei vereinen unsere Referenten fachliche Expertise und die Freude, ihre Erkenntnisse mit den Teilnehmern zu teilen.

Weitere Details entnehmen Sie bitte der Einladung.

Das erste Experten Forum 2019 startete mit drei vielseitigen und unterschiedlichen Themen: Die Vorträge zu den Themen Compliance, Gesamtbanksteuerung sowie Liquiditäts- und Leveragerisiken boten Gelegenheit zu interessanten Diskussionen, die von den über 40 Teilnehmern auch intensiv genutzt wurde.

Nachlese zum 36. Experten Forum

Das 36. Experten Forum der Fintegral Deutschland AG hielt einen abwechslungsreichen Themenkomplex parat: Compliance bei einer deutschen Großbank, Gesamtbanksteuerung einer Schweizer Kantonalbank sowie Liquiditäts- und Leveragerisiken eines deutschen Asset Managers.

Herr Dr. Andreas Peter - Vorstandsvorsitzender der Fintegral Deutschland AG - stellte bei seiner Begrüßung fest, dass sich für die Vorträge zwar kein gemeinsamer Nenner findet, diese aber die Vielschichtigkeit des Risikomanagements bei Finanzdienstleistern gut widerspiegeln. Und eine Gemeinsamkeit gibt es schlussendlich doch - alle Themen stehen im Fokus der Aufsicht.

Global Compliance Risk Assessment - Methodology and Roll Out

Indra Hühne, Leiterin der Gruppe Compliance Risk Assessment Methodology & Policy, und Felix Huber, Leiter der Gruppe Compliance Risk Assessment Oversight & Steering, erläuterten in ihrem Vortrag die Methodik und den Prozess eines global eingesetzten Compliance Risk Assessments.

Beim Compliance Risk Assessment der Commerzbank wird das Residualrisiko von insgesamt sechs Compliance-Risikokategorien bestimmt, indem zunächst das jeweilige inhärente Risiko identifiziert wird und anschließend die implementierten Kontrollen bewertet werden. Dieses zweistufe Vorgehen bietet zwei Hebel, um auf das Risiko einzuwirken: Senkung des inhärenten Risikos, z.B. keine Hochrisiko-Kunden, und Stärkung der Kontrollen. Des Weiteren veranschaulichten die beiden Referenten die Herausforderungen, die sich bei der Durchführung des Assessments durch die Vielzahl an weltweiten Einheiten der Commerzbank ergeben.

Im Anschluss an den Vortrag führten Referenten und Publikum eine intensive und spannende Diskussion darüber, wie ein Compliance Risk Assessment mit den verschiedenen anderen Methoden im Non-Financial Risk (NFR) Management verzahnt werden kann. Dies verdeutlicht, wie wichtig und aktuell das Thema eines integrierten NFR Managements bei Instituten ist.

Gesamtbanksteuerung im Spannungsfeld zwischen Regulatorik, internen Anforderungen und digitalen Herausforderungen

Daniel Niehus, CRO der St. Galler Kantonalbank (SGKB), brachte den Gästen in seinem Vortrag die Herausforderungen durch die umfangreiche Regulatorik und die voranschreitende Digitalisierung für die Gesamtbanksteuerung in anschaulicher und unterhaltsamer Art näher.

Nach einer kurzen Einführung in die Elemente der Risikosteuerung der SGKB zeigte Herr Niehus am Beispiel der in allen Ländern unterschiedlichen Regelungen von MiFID das Spannungsfeld Regulatorik auf und betonte die unbedingte Notwendigkeit einer zielführenden Regulatorik. Als einen weiteren Aspekt dieses Spannungsfelds gilt es zudem, regulatorischen Arbitrage durch Fintechs zu berücksichtigen.

Das Spannungsfeld Digitalisierung erläuterte Herr Niehus einerseits anhand der steigenden Cyberrisiken, die sich durch die Vielzahl an Angriffsvektoren jedes zusätzlichen Kanals eines Instituts nach außen ergeben. Andererseits führte er die verschiedenen Personalrisiken auf, die Institute in einer voranschreitenden Digitalisierung zu erwarten haben.

Bei der abschließenden Diskussion wurde deutlich, dass die angesprochenen Herausforderungen nicht nur für Schweizer Institute gelten, sondern auch auf deutsche Institute übertragen werden können.

Liquiditäts- und Leveragerisiken im Fokus der Wertpapieraufsicht

Dr. Martin Grottke, Leiter der Abteilung Risikocontrolling der Union Investment, startete seinen Vortrag mit einem Zitat des EZB-Vizepräsidenten Luis de Guindos, der Ende 2018 verlauten ließ, dass sich die Aufsicht nun stärker auf Asset Manager fokussiert und hier speziell auf Liquiditäts- und Leveragerisiken. Hintergrund hierzu sind konkrete Fälle, in denen sich Risiken materialisiert haben, vor allem vor und während der Finanzkrise.

Hr. Dr. Grottke erklärte verschiedene Liquitätssteuerungstools, u.a. „Swing pricing“ oder „Redemption gates“, und führte aktuelle aufsichtsrechtliche Entwicklungen bei Asset Managern aus. Eine bemerkenswerte Entwicklung ist der Umgang mit den beaufsichtigten Asset Managern, der sich im Vergleich zum Umgang mit Banken durch eine offenere Gesprächsatmosphäre und eine aktivere Kommunikation unterscheidet.

Zum Ende verwies Hr. Dr. Grottke darauf, dass Liquiditäts- und Leveragerisiken bisher nur selten eingetreten sind, aber schloss zugleich mit Aristoteles, der bereits erkannte, dass zur Wahrscheinlichkeit auch gehört, dass das Unwahrscheinliche eintreten kann.

Abschluss und Diskussion

Den Ausklang fand das 36. Experten Forum mit einem kleinen Imbiss, der traditionell zum intensiven fachlichen Austausch in kleineren Runden genutzt wurde. Dabei wurden neben den Vorträgen auch verschiedene Themen diskutiert, die aktuell bei Finanzdienstleistern präsent sind.

Das Fintegral Team bedankt sich an dieser Stelle herzlich bei den Referenten und Gästen der Veranstaltung, die mit ihren vielfältigen Beiträgen wesentlich zum Erfolg der Veranstaltung beigetragen haben.


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