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Partners in Risk Management

35. Experten Forum

Posted on Sep 05, 2018

Donnerstag, 13. September 2018

Donnerstag, 13. September 2018, Hotel Steigenberger Metropolitan, Frankfurt am Main

Gemeinsam mit Vertretern verschiedener Institute und unseren Referenten versuchen wir diesmal, eine differenzierte Betrachtung der drei hochaktuellen Themen Nachhaltigkeitsmanagement, Zinsänderungsrisiken des Anlagebuchs und Modellrisiken vorzunehmen.

Nachlese zum 35. Experten Forum

Entsprechend der aktuellen Themenvielfalt im Bereich Risikomanagement und -controlling bei Finanzdienstleistern beschäftigte sich auch das 35. Expertenforum der Fintegral Deutschland AG mit einem bunten Themenstrauß. Neben dem jüngst ins Bewusstsein gerückten Thema Nachhaltigkeitsmanagement wurden das Modellrisikomanagement und das Zinsänderungsrisiko im Anlagebuch diskutiert. Dieses verglich Dr. Andreas Peter, Vorstand der Fintegral AG, mit einer Krawatte, die je nach Mode ihre Breite und Länge ändert, trotzdem immer aktuell bleibt.

Nachhaltigkeitsmanagement bei der Helaba

Petra Weller, Leiterin Konzernstrategie der Helaba, berichtete in ihrem Vortrag über das im Jahr 2017 durchgeführte Projekt zum Aufbau des Nachhaltigkeitsmanagements.

Im Projekt wurden zum einen bereits etablierte Aktivitäten zum nachhaltigen Handeln herausgearbeitet. Zum anderen wurden Handlungsbedarfe identifiziert. So hat die Helaba bereits in ihrer Satzung den „am Gemeinwohl orientierten öffentlichen Auftrag“ definiert sowie Nachhaltigkeitsgrundsätze in ihrer Geschäftsstrategie verankert. Als Handlungsbedarfe wurden bspw. die Definition und Implementierung von Nachhaltigkeitskriterien in Leitlinien und Kodizes sowie im Kreditvergabeprozess identifiziert.

Das erklärte Ziel des Instituts war die Verbesserung seines Nachhaltigkeitsratings. Das Rating wird als Benchmark für ein effektives nachhaltiges Agieren des Instituts verstanden. Die Verbesserung ist gelungen, das Nachhaltigkeitsrating des Instituts ist bereits ein Jahr nach Projektdurchführung um eine Stufe gestiegen.

Zinsänderungsrisiko des Anlagebuchs – ein alter Hut?

In seinem Vortrag zum Zinsänderungsrisiko im Anlagebuch hat Christian Schmaal, Leiter Risikocontrolling der M.M.Warburg & Co, aus der Perspektive eines nach HGB bilanzierenden LSI berichtet.

Durch die Gegenüberstellung der barwert- (EVE) und ertragswertbezogenen (NII) Zinssteuerung und die Einbettung in ökonomische und regulatorische Rahmenbedingungen hat er die Spezifika der Thematik dargestellt. Dabei hat er die sich aus dem Niedrigzinsumfeld ergebende Herausforderungen aufgezeigt sowie die aus den beiden Betrachtungsperspektiven resultierende mögliche Widersprüchlichkeiten beleuchtet.

Nachdem Hr. Schmaal aus seinem Erfahrungsschatz berichtet hat, hat er das Publikum dazu eingeladen, den jeweils institutseigenen Umgang mit diesem Thema darzustellen. Dadurch entwickelte sich eine spannende Diskussion über mögliche Lösungsansätze. Die Frage, ob das Zinsänderungsrisiko des Anlagebuchs ein alter Hut ist, konnte eindeutig verneint werden.

Über Modellrisiken und wie man sie finden kann

Der Vortrag von Dr. Peter Quell, Leiter Portfoliomodelle der DZ Bank, handelte von Modellrisiken, wobei er sich kritisch mit ihrer Bedeutung und den Möglichkeiten ihrer Quantifizierung auseinandersetzte.  Dabei hat er dargestellt, wo die Stolpersteine sein können, die ein Risikomodell zum Scheitern bringen können. So birgt bereits das Design durch bspw. schlechte Spezifikationen Gefahren. Aber auch bei Modellierung und Implementierung können Fehler bzw. Ungenauigkeiten unterlaufen auf die es zu achten gilt. Und schließlich dürfen bei der Anwendung eines Modells seine Schwächen nicht vergessen werden, insbesondere wenn es um die Interpretation der Ergebnisse geht.

Abschließend hat Hr. Dr. Quell aufgezeigt, wie man damit umgehen kann bzw. soll. Kernelemente eines guten Modellrisikomanagements sind demnach eine Modellinventur und der daraus resultierende Überblick über die Modelllandschaft. Zur Risikominimierung soll im Rahmen einer regelmäßigen Validierung angestrebt werden, angemessene quantitative Maße für das Modellrisiko abzuleiten.

Auch dieser Vortrag wurde mit einer regen Diskussion beendet, sodass deutlich wurde wie aktuell dieses Thema für die Institute ist.

Abschluss und Diskussion

Traditionell wurde auch das 35. Experten Forum mit einem Snack beschlossen, der zum intensiven fachlichen Austausch in kleinen Runden einlud. Dabei wurden sowohl die Vorträge als auch weitere die Finanzwelt beherrschende Themen diskutiert.

Das Team der Fintegral Deutschland AG bedankt sich noch einmal herzlich bei den Referenten und Gästen der Veranstaltung für ihre vielfältigen Beiträge, die wesentlich zum Erfolg der Veranstaltung beigetragen haben.

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